Willkommen bei deiner ersten Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Anlegen eines Beitrags in WordPress! Egal, ob du gerade erst mit deiner Website beginnst oder schon länger dabei bist, diese Anleitung hilft dir dabei, deine Inhalte effektiv und ansprechend zu präsentieren.

Schritt 1: Anmelden

Zuerst musst du dich in deinem WordPress-Dashboard anmelden. Gib dazu die URL deiner Website in den Browser ein und füge „/wp-admin“ hinzu. Nutze deine Anmeldedaten, um Zugriff auf das Dashboard zu erhalten.

Schritt 2: Beiträge

Im Dashboard findest du auf der linken Seite ein Menü. Klicke auf „Beiträge“ und dann auf „Erstellen“, um einen neuen Beitrag anzulegen.

Schritt 3: Den Titel eingeben

Oben auf der Seite siehst du ein Feld mit der Beschriftung „Beitragstitel hinzufügen“. Gib hier den Titel deines Beitrags ein. Wähle einen Titel, der klar und präzise ist, damit deine Leser sofort wissen, was sie erwartet.

Schritt 4: Den Inhalt hinzufügen

Unter dem Titel befindet sich der Hauptbereich, in dem du deinen Text schreiben, Bilder einfügen und deinen Beitrag formatieren kannst. Nutze die verschiedenen Blöcke, um Absätze, Überschriften, Bilder, Listen und mehr hinzuzufügen.

  • Textblöcke: Einfach klicken und schreiben.
  • Bildblöcke: Klicke auf das Pluszeichen, wähle „Bild“ aus und lade dein Bild hoch oder wähle eines aus der Mediathek aus.
  • Formatierung: Nutze die Werkzeugleiste über dem Block, um Text zu fettieren, zu kursivieren oder Links hinzuzufügen.

Schritt 5: Kategorien und Schlagwörter

Auf der rechten Seite deines Bildschirms findest du Optionen zum Kategorisieren und Verschlagworten deines Beitrags. Kategorien helfen dabei, deine Beiträge thematisch zu ordnen, während Schlagwörter spezifische Themen innerhalb eines Beitrags hervorheben.

Schritt 6: Vorschau und Veröffentlichung

Bevor du deinen Beitrag veröffentlichst, nutze die „Vorschau“-Funktion, um zu sehen, wie er auf der Website erscheinen wird. Wenn alles zu deiner Zufriedenheit ist, klicke auf „Veröffentlichen“, um deinen Beitrag live zu schalten.

Zusammenfassung

Das Anlegen eines Beitrags in WordPress ist ein einfacher Prozess, der deiner Kreativität freien Lauf lässt. Mit diesen Schritten kannst du Inhalte erstellen, die deine Leser lieben und teilen werden. Viel Erfolg beim Bloggen!

»Wir sind menschliche Wesen. In jedem einzelnen von uns wohnen zwei getrennte Wesen. Da ist das äußere Wesen, das mit der Außenwelt Kontakt hält. Gehemmt… verschlossen… Oft ein pathologischer Lügner… Und dann gibt es das innere Wesen, das Wahrhaftige! Leidenschaftlich, hemmungslos… sogar lustvoll… Die meisten von uns verbergen dieses innere Wesen und sperren es ein. Ein Schriftsteller hat das nicht nötig, er muss es nicht verstecken. Er muss es nicht im Zaum halten. Er kann es rauslassen, es offenbaren, es leben, es atmen lassen. Er kann ihm sogar seinen Spaß lassen. Er überlässt ihm die Zügel und es reitet los! Genauer gesagt… Er hat keine andere Wahl! Es ist notwendig. Der Schriftsteller muss das innere Wesen aus seinem Gefängnis befreien, sonst wird das Werk selbst gehemmt sein… verschlossen… ohne Leidenschaft. Bloß ein Sack voller Lügen…«

(Monolog aus der deutschen Synchronisation von STARK – The Dark Half. Regie: George Romero. Nach dem Roman von Stephen King.)


Sachliteraturische Aufsätze, Essays oder Artikel sind normalerweise überhaupt nicht mein Ding. Doch als mich der Herausgeber von PROTEG News unlängst anrief und mich fragte, ob ich nicht Lust hätte, einen Beitrag zum Thema Tiermenschen in Literatur und Film zu schreiben, begann ich nach langem Hin und Her doch damit, einige grundlegende Gedanken aufzuzeichnen.

Es ist nicht leicht, etwas wirklich Neues zum Thema beizusteuern, weil es bereits eine Vielzahl von Abhandlungen (gute und weniger gute) gibt, in denen sich Fachleute (oder Leute, die sich dafür halten) darüber ausgelassen haben. Müssig scheint es mir auch, wieder über die wahre Herkunft des Werwolfsmythos oder das Leben des echten Grafen Dracula zu berichten. Diese Themen sind so ausgelutscht, dass man kein Papier mehr dafür verschwenden sollte. Ich glaube, der eigentliche Punkt ist ein ganz anderer, und er betrifft in erster Linie uns selbst. Dennoch werden wir nicht umhin kommen, in einem kurzen Abriss über Dracula und Co. zu sprechen. Nur um uns einführend einen Einblick zu verschaffen.
Während Tiermenschen in der Fantasy dem Protagonisten meist als Helfer zur Seite stehen, stellen sie in der Horror- und Science-Fiction-Literatur meist die tödliche Bedrohung schlechthin dar. Zum Vampir wird ein Mensch, wenn ihm von einem anderen Vampir das Blut ausgesogen wurde. Er wird nun selbst zu einem Kind der Nacht und muss fortan nach dem roten Lebenssaft trachten, was dazu führt, dass andere Warmblüter auf der Strecke bleiben müssen, die dann dasselbe Schicksal ereilt. Der Vampir erscheint in Fledermausgestalt, aber auch als Ratte oder Wolf und kann nur durch die Einwirkung von Sonnenlicht getötet werden, oder wenn man ihm einen Pfahl durchs Herz treibt! (Auch wenn Anne Rice behauptet, dass die Pfählgeschichte absoluter Blödsinn ist.) Seinen Körper zu zerteilen und die Leichenteile zu verbrennen ist eine weitere Möglichkeit, die aber nicht so oft angewendet wird. (Außer bei Anne Rice!)

Sich in einen Werwolf zu verwandeln ist einfacher, weil ein einziger Biss einer solchen Kreatur genügt, um sich sozusagen zu infizieren. Bei Vollmond kommt die Wahrheit dann ans Licht, wenn sich der Gebissene in grauenvoller Metamorphose zum Wolf wird und auf Beutefang geht. Wie wir unlängst in der Neuauflage dieses Themas, gemeint ist »Wolf« mit Jack Nicholson in der Hauptrolle, sehen konnten, ist diese Verwandlung mit einer erheblichen Schärfung der Sinne verbunden.

Einer Metamorphose ganz besonderer Art konnten wir in dem 1986 von David Cronenberg neu inszenierten Streifen Die Fliege sehen. Jeff Goldblum spielt einen Wissenschaftler, der eine Teleportationsanlage baut, die anfänglich nur dazu dient, Paviane in einen Riesenhaufen schleimige Sauerei zu verwandeln. Aber er schafft das Unmögliche und führt die Teleportation eines Menschen (nämlich sich selbst) von einer Box in die andere erfolgreich durch. Leider bemerkt er nicht, dass sich eine Fliege in die Box verirrt hat. Der Computer zerlegt beide Organismen und schickt sie über den Äther. Beim Zusammensetzen werden beide, Mensch und Insekt, in einem Körper vereint. Dr. Brundle wird zur Brundle-Fliege und erhält dadurch zunächst übermenschliche Kräfte. Doch dann beginnt sich Brundles Körper mehr oder weniger aufzulösen. Zum Vorschein kommt: Die Fliege.

In dem Film Anthony macht eine ehrgeizige Wissenschaftlerin ein Experiment, bei dem sie ihrem neugeborenen Sohn David etwas Zellgewebe entfernt, und daraus einen Hybriden züchtet. David wächst heran, ohne zu wissen, dass er einen Zwillingsbruder hat, der ihm überhaupt nicht ähnlich sieht, und den die Mutter im Keller ihres Landhauses versteckt hält. Auf dem Sterbebett bittet die Wissenschaftlerin ihren Sohn, die Anthony-Protokolle zu vernichten. David fährt mit einer Gruppe Studenten hinaus aufs Land, wo sich Anthony der Gruppe junger Forscher auf höchst ungesunde Art und Weise annimmt. Die Mutter züchtete den Hybriden mittels eines Enzyms, welches nur bei Fischen vorkommt. Anthony kann deshalb in die Familie der Tiermenschen ohne Bedenken aufgenommen werden.

Man könnte nun seitenweise fortfahren, unsere animalischen Brüder aufzuzählen, ohne etwas über den wahren Ursprung der Kreatur zu erfahren. Meist stellt der Tiermensch etwas dar, vor dem wir Angst haben müssen, und meist sind es seine animalischen Verhaltensweisen, weswegen wir ihn fürchten. Wir sitzen zitternd im Kino und sehen uns einen Werwolfsfilm an, oder wir liegen auf unserem Sofa, neben uns eine Schale mit Crackern und schmökern den neuesten Stephen King, wobei uns immer mulmiger wird, bis wir aufstehen und nachsehen, was dort draußen im Flur so merkwürdig raschelt. Für einen Moment wird das Gesehene bzw. Gelesene Wirklichkeit.

Ich werde Ihnen nun abschweifend ein kleines Geheimnis verraten, und hoffe, dass Sie es schnell wieder vergessen werden. Diese Gestalten existieren nicht wirklich. Sie existieren nur in unserer Vorstellung. Ich verrate Ihnen dieses kleine Geheimnis, weil ich weiß, dass sich die meisten von Ihnen strikt dagegen wehren werden, es anzuerkennen. Oh ja, sicher. Sie sind natürlich erwachsen, und glauben nicht an Ammenmärchen. Und trotzdem bekommen Sie dieses mulmige Gefühl, wenn es draußen im Flur so merkwürdig raschelt und Sie doch ganz genau wissen, dass Sie völlig allein in Ihrer Wohnung sind und die Haustür abgeschlossen haben.
Und dann beginnen die Zweifel an Ihnen zu nagen, ob da nicht vielleicht doch etwas im Gange ist, das jeglicher Vernunft entbehrt. Und manchmal beginnen sie dann wirklich zu existieren, die Geister, die Monster, die unheimlichen Gestalten, die von der anderen Seite der Realität grinsend zu uns hinüberschauen, und nur auf den richtigen Moment warten, um Ihnen an die Kehle zu gehen. Tiermenschen nehmen dabei eine ganz besondere Stellung ein, denn selbst der vernünftigste Mensch beginnt an seinem Verstand zu zweifeln, wenn es draußen an die Scheibe klopft und man sich fragt, wer das wohl sein könnte, man wohnt doch schließlich im fünfzehnten Stock eines Hochhauses. Sie und ich wissen es: Nur Vampire können fliegen!

Wir leben in einer äußerst vernunftbetonten Welt. Alles hat seine Ordnung, und alles, was sich gegen diese Ordnung stellt, ist entweder erstunken und erlogen oder gefährlich und muss aus dem Weg geräumt werden. Es werden natürlich Abstriche gemacht. Wir ergötzen uns an unglaublichen Geschichten, an Filmen, die uns für zwei Stunden aus dieser langweiligen Welt katapultieren. Wir lesen Bücher über Monster, psychopathische Killer und Werwölfe und erfreuen uns an dem schaurigen Gruseln. Wenn wir dann den Fernseher ausschalten oder das Buch weglegen und das Licht löschen, hält es noch eine Weile an, dieses seltsame Gefühl, dass in der dunklen Ecke hinter dem Schrank der gute alte Freddy sitzt, der sich seinen Metzger-Handschuh überstreift, wobei ihm vor Geilheit der Speichel aus dem Mund läuft. Aber am nächsten Morgen beginnt ein neuer Tag. Wir stehen auf, gehen zur Arbeit und erledigen, was es zu erledigen gibt, ohne auch nur einen Gedanken an den Mann im grün-rot gestreiften Pullover hinter unserem Schlafzimmerschrank zu verschwenden. Denn schließlich war ja alles nur ein Traum.
Doch wenn ich jetzt auch Gefahr laufe, mir scheinbar selbst zu widersprechen, so behaupte ich doch jetzt steif und fest, dass es dieses Monster wirklich gibt. Ob man es nun Freddy Krueger, Graf Dracula oder sonst wie nennt. Es existiert tatsächlich, nämlich in uns selbst. Und wenn es uns eine Gänsehaut über den Rücken jagt, wenn es draußen im Flur raschelt, so ist dem Rascheln im Flur bestimmt nicht die Schuld zu geben, sondern der Vorstellung, die wir in unserem Innersten damit verbinden.
Ja, das ist doch eigentlich klar. Was erzählt der uns da? Natürlich passiert das alles nur in uns… werden nun manche Menschen sagen. Aber haben diese Leute sich auch einmal über die Konsequenz dieser Wahrheit Gedanken gemacht?
Welche Konsequenz? Ganz einfach, dass es in unserem Inneren etwas Konkretes, Lebendiges geben muss, vor dem wir ganz schön Angst haben. Und wir haben weiß Gott nur vor Dingen Angst, vor denen wir uns real bedroht fühlen und… von deren Existenz wir absolut und unabdingbar überzeugt sind – vor Dingen, von denen wir wissen, dass sie existieren!
Und nun, da die meisten Leser etwas nachdenklicher geworden sein dürften… Lassen Sie uns ein wenig über das Monster in Ihrem Innersten plaudern…
Ich möchte Ihnen einige Geschichten vorstellen, die die meisten von Ihnen bereits kennen werden (zumindest vom Hörensagen). Wir werden diese Storys mit dem Hintergrund betrachten, dass dort in versteckter Art und Weise Tiermenschen eine Rolle spielen, im Grunde sogar die Hauptrolle, auch wenn wir sie nicht auf Anhieb sehen.
Das Bildnis des Dorian Grey – Oscar Wilde erzählt in dieser Geschichte von einem jungen Mann, der sich von einem befreundeten Maler porträtieren lässt. Der Name des jungen Mannes ist Dorian Grey, und nachdem er das Bild in seiner Wohnung aufgehängt hat, geschehen merkwürdige Dinge. Er verändert sich in seiner Persönlichkeit. Aus dem zuvorkommenden, liebenswerten jungen Mann wird ein menschenverachtendes Monster. Doch dies sieht man ihm nicht an. Auch scheint er nicht mehr älter zu werden, er bleibt äußerlich der schöne liebe Junge von nebenan.
Die Veränderung seines inneren Wesens zeigt sich jedoch plötzlich auf dem Bild, das grundsätzlich den wahrhaftigen Dorian darzustellen scheint. Aus Furcht versteckt er sein Bildnis auf dem Dachboden und sieht nur von Zeit zu Zeit darauf. Irgendwann lässt er es ganz bleiben, weil er die Wahrheit über sich und sein Tun nicht ertragen kann. Eines Tages, inzwischen ist aus ihm ein Mörder und Kinderschänder geworden, geht er hinauf, um das Bild zu betrachten. Was er sieht, bringt ihn schließlich selbst um. Das Monster auf dem Bild hat keinerlei menschliche Züge mehr. Es zeigt eine widerliche Fratze, die jeden, der sie erblickt, zu Tode erschrecken lässt. Schließlich findet man seine zerfallene, entstellte Leiche vor dem Gemälde, das wieder den schönen, jungen Dorian darstellt.
Dr. Jekyll und Mr. Hyde – In diesem Klassiker von Robert Louis Stevenson wird die Geschichte des Arztes Dr. Jekyll erzählt, der sich im Rahmen seiner wissenschaftlichen Forschung einen Trank braut und ihn zu sich nimmt. Plötzlich verwandelt sich der sanftmütige, ehrenwerte Dr. Jekyll in den grausamen Mr. Hyde, der mit Vorliebe in Hurenhäusern verkehrt und den Damen zum Vorspiel die Zähne ausschlägt. Stevensons Frau verlangte von ihrem Mann nach Fertigstellung des Manuskripts, dass er es verbrennen sollte. Sie war derart über das Thema schockiert, dass sie ihrem Entsetzen nur auf diese Art und Weise Herr werden konnte. Stevenson hörte auf seine Frau und verbrannte das Skript, schrieb es jedoch erneut, vermutlich weil ihn diese Geschichte nicht mehr losließ. An der Reaktion von Mrs. Stevenson sehen wir, wie Menschen im Allgemeinen auf das Böse in unserem Inneren reagieren. Zum Beispiel bot ich dem Herausgeber von P.N. eine ziemlich derbe Werwolfskurzgeschichte zur Veröffentlichung an. Er weigerte sich strikt, diese abzudrucken. So etwas könne man in diesem Forum dem Leser nicht vorsetzen!

Stark – The Dark Half – Mit einer perfekt ausgefeilten Story reißt uns Stephen King in seine Welt und erzählt uns die Geschichte von Thad Beaumont, einem Schriftsteller, der sich mit Schundliteratur ein ansehnliches Vermögen erwirtschaftet hat, nachdem die Kritiker über seine gesellschaftskritischen Romane lautlos hinweggingen. Unter dem Pseudonym George Stark veröffentlicht er Romane, in denen sein Held Alexis Machine ohne Skrupel Barmädchen vergewaltigt, Polizisten ermordet und mit einem Rasiermesser vornehmlich Augen und Genitalien seiner Opfer bearbeitet. Starks wahre Identität bleibt geheim, bis Beaumont von einem Mann erpresst wird, der droht, den Stark-Deckmantel auffliegen zu lassen. Beaumont geht selbst an die Öffentlichkeit und gibt seine wahre Identität preis. Er ist George Stark. Ein Fotograf lässt sich einen Werbetrick einfallen. Auf die Familiengrabstelle der Beaumonts wird ein falscher Grabstein gestellt, mit dem George Starks Tod symbolisch dargestellt werden soll. Keiner weiß, dass sich in dem angeblich leeren Grab die Überreste von Beaumonts Zwillingsbruder befinden. Am nächsten Morgen findet man an selbiger Stelle nur ein großes Loch. Das tot geglaubte Pseudonym George Stark hat Gestalt angenommen und verfolgt nun die Menschen aus Beaumonts engerem Umfeld. Wie Alexis Machine kämpft Stark mit Rasiermesser und einer Heckler und Koch Automatik gegen seinen Untergang. Über seine Brutalität bekommen wir ein klareres Bild, wenn wir erfahren, dass Stark den Fotografen mit seinem eigenen Holzbein erschlägt.

Psycho – Wer kennt sie nicht, die Geschichte von Norman Bates und seiner Mutter, die es gar nicht leiden kann, wenn sich der gute Norman zu einem schönen Mädchen hingezogen fühlt. Sie kümmert sich um potenzielle Konkurrentinnen mit einem Küchenmesser. Von Alfred Hitchcock schaurig-schön in Szene gesetzt, erleben wir, wie der schizoide Killer Norman der Stimme seiner Mutter folgt, deren Leichnam im Keller sitzt und auf seine Bestattung wartet. Die übermächtige Mutter in Normans Innenwelt treibt den jungen Mann in den Wahnsinn und niemand vermutet hinter dem schüchternen, zuvorkommenden Mann eine reißende Bestie.
Was haben diese Geschichten mit dem Thema Tiermenschen zu tun? Die Antwort liegt auf der Hand, wenn wir uns das eigentliche Verhalten der Protagonisten einmal genauer betrachten. Alle Geschichten erzählen uns von Menschen, die mit einem inneren Wesen konfrontiert werden, das sie zu Untaten aller Art treibt. Dorian Grey verwandelt sich in ein Monster, das er selbst nur auf dem Bild an der Wand sehen kann. Der Anblick macht ihm Angst und ein mächtig schlechtes Gewissen, deshalb schafft er das Bild beiseite. Er versteckt im wahrsten Sinne des Wortes sein eigenes Gewissen und frönt den verbotenen Leidenschaften, bis ihm die Konfrontation mit dem Wesen, zu dem er geworden ist, schließlich das Genick bricht.
Dr. Jekyll und Mr. Hyde ist vom Grundmuster her eine typische Werwolfsstory. Durch ein bestimmtes Ritual bzw. einen äußeren Einfluss – Jekyll trinkt ein selbst erfundenes Gebräu, beim Werwolf scheint der Vollmond – verwandelt sich der nach außen hin ehrenwerte Arzt in das ruchlose, unerbittliche Monster, das sich herumtreibt und auch vor einem Mord nicht zurückschreckt. Im Gegenteil. Hyde scheint immer mehr Lust zu empfinden, je grausamer seine Taten werden.


Der Schriftsteller Beaumont bleibt der unbeholfene Familienvater, der er immer war, muss jedoch mit ansehen, wie ein Teil seiner Selbst sich im Körper seines verstorbenen Zwillingsbruders verselbstständigt und ihm den Kampf ansagt. Entweder du schreibst ein neues Buch oder ich töte alle Menschen, die dir jemals etwas bedeutet haben. Stark, das Pseudonym, will nicht sterben. Es will am Leben bleiben und folgt einem unerbittlichen Gesetz: Fressen oder gefressen werden, das wir aus der Wildnis kennen, in der bekanntlich nur der Starke überlebt. In seinem Überlebenskampf wird Stark zum Tier. Ihm macht das Quälen, Morden und Verstümmeln einen Heidenspaß, doch wenn es dem Ende der Geschichte zugeht, erkennen wir den eigentlichen Grund für sein Handeln. Beaumont muss ein neues Stark-Buch schreiben. Tut er das nicht, zerfällt Stark und fährt zur Hölle. Was keinem so recht bewusst wurde: Es war ein Teil Beaumonts, der hier lebte und munter vor sich hinmordete, dieser Teil konnte gar nicht anders.
Einem ähnlichen Zwang folgt Norman Bates, auch wenn hier das psychotische Erleben des Protagonisten im Vordergrund steht. Während des ganzen Films wissen wir nicht, ob die Mutter am Leben ist oder nicht. Erst am Schluss erfahren wir, dass es Norman selbst ist, der die Morde begeht. Er begegnet in seinem Inneren einer Bestie, die ihn zu den Greueltaten treibt. Und obwohl er mit seiner Mutter spricht und ihre Stimme deutlich hören kann, so steckt er selbst in dem schwarzen Kleid und zückt das Messer. Das innere Wesen Normans versucht sich auf eine eigentümliche Art und Weise von seinen verbotenen Wünschen zu befreien.
Schmerzen, Qual und ganz besonders der Tod machen uns Angst. Wenn wir uns aber einen Tierfilm anschauen, in dem ein Puma sich auf seine Beute stürzt und dieser mit einem kräftigen Biss ins Genick das Lebenslicht ausbläst, so macht uns das nicht wunder, denn schließlich ist der Puma ein Tier, und Tiere töten, um zu überleben. Noch banaler scheint es uns, wenn es sich bei Jäger und Opfer um Katze und Maus handelt oder Gottesanbeterin und Käfer. Fressen und gefressen werden ist in der Tierwelt eine Normalität. Beim Menschen sieht die Sache genauso aus, nur etwas verschobener.
Wir gehen mit aller Selbstverständlichkeit zum nächsten NANZ und kaufen uns zwei abgepackte Schnitzel, ohne darüber nachzudenken, dass diese saftigen Stücke einmal Teil eines lebenden, fühlenden Wesens gewesen sind. Es ist uns im wahrsten Sinne des Wortes wurscht, was vor dem Einschweißen in Frischhaltefolie passiert ist. Extremer wird es in umgekehrter Form, wenn wir uns Menschen betrachten, die sich weigern, Fleisch zu essen, weil die Tiere auf eine unzumutbare Art und Weise gehalten und getötet werden. Sie sind sich der Tatsache ständig bewusst, was mit dem Fleisch passierte, bevor es abgepackt worden ist. Sie verweigern diese Form von Nahrung, weil sie es mit ihrem Gewissen zu tun kriegen.
Ein Tier denkt nicht darüber nach, was es sich zum Mittagessen kocht. Wenn es hungrig ist, geht es auf die Jagd und frisst, was es an Fressbarem zu fassen kriegt. Tiere machen sich auch keine Gedanken über Beziehungen und wie sie mit sich und ihrem Partner umgehen. Wenn Balzzeit ist, bieten sie sich an und paaren sich bei Gefallen. Reviere werden durch Kämpfe bestimmt und der Stärkere überlebt. All diese Veranlagungen sind beim Menschen ebenfalls vorhanden, und es geschieht auch in unserer Gesellschaft wie in freier Natur, nur in wesentlich subtileren Formen.
Wir gehen nicht auf Beutefang im tierischen Sinne. Wir betreten also keinen Supermarkt oder Restaurant, wenn wir hungrig sind, und schlingen alles in uns hinein, weil das eine Strafe zur Folge hätte. Die meisten männlichen Menschen verzichten darauf, über ein Weibchen ihrer Wahl herzufallen, das sie gerade im Schwimmbad gesehen haben, und das in ihnen Wollust geweckt hat. Die, die es dennoch tun, sind Verbrecher und gehören hinter Schloss und Riegel. Da ist aber ein kleiner Haken. Gesetze, Regeln und ethische Grundbegriffe können etwas Grundlegendes nicht verhindern, nämlich dass wir auf äußere Reize mit einer ganz bestimmten inneren Vorstellung reagieren.
Nehmen wir an, Ihr Chef macht Sie gerade zur Sau, weil Sie etwas verbockt haben. Sie stehen vor seiner Schreibtischfestung und lassen eine Schimpftirade über sich ergehen, die sich gewaschen hat. Vielleicht versuchen Sie mit vernünftigen Argumenten dagegenzuhalten, aber alles scheint nichts zu bringen. Die wenigsten reagieren mit einem lauten und selbstbewussten »Leck mich am Arsch« auf diese Erniedrigung. Aber ausnahmslos alle (und jeder, der dies abstreitet, ist ein verdammter Lügner) würden diesem überkandidelten Kotzbrocken am liebsten die Meinung geigen, wenn nicht gar noch Schlimmeres. Aber wir tun es nicht, weil wir vernunftbegabte Wesen sind, die Konflikte ertragen und diskutieren können (… manchmal zumindest).
Natürlich ist es nicht gerade von Vorteil, seinem Chef die Kehle durchzuschneiden, nur weil der sich gerade mal aufregt. Aber die Lust, ihm auf eine spontane und eindeutige Art zu antworten, ihm meinetwegen die Faust mitten ins Gesicht zu rammen oder andere Mittel anzuwenden, die kennen wir nur zu gut. Genauso verhält es sich bei einem Menschen, der ein gegengeschlechtliches Exemplar seiner Gattung erblickt, das ihn von seiner äußerlichen Erscheinung her anspricht. Kein Schwein stellt sich vor, mit diesem Menschen gemeinsam in einem Supermarkt einkaufen zu gehen oder eine Wohnung zu tapezieren. Man stellt sich vor, wie es wäre, in den Armen dieses anderen zu liegen, und… (weitaus deutlichere Szenen).
Diese Gedanken und Impulse gehören zu uns, wie das Wasser zum Fisch. Der Mensch versucht sich vergeblich aus seiner evolutionären Ahnenreihe zu schleichen. Er ist und bleibt ein intelligentes Tier. Nicht mehr und nicht weniger. Diesen tierischen Kern tragen wir als ein unheilvolles Vermächtnis in uns. Ein Erbe, vor dem man ganz schön Angst bekommen kann, wenn man es damit zu tun kriegt. Und ich behaupte, wir bekommen täglich damit zu tun. Ob in der Arbeit, beim Einkaufen oder abends auf der Party. Jeder von uns kennt das Tier, das er in sich trägt und vor der Außenwelt verbirgt. Doch es sitzt in uns und man muss kein schizophrener Irrer sein, um es zu spüren. Wir haben es zugeritten, es dressiert, um es vor anderen im Zaum halten zu können. Wir denken und handeln, wie man es von uns erwartet. Es bleibt ein kleiner Rest an Faszination, wenn wir uns der Spannung eines Thrillers oder Horrorfilms aussetzen, und die Angst, wenn wir uns in der Dunkelheit vor einem Monster fürchten, einem Tier, das uns auf eine seltsame Art und Weise doch so vertraut ist… dem Tier in uns selbst.
(Bastian Cord / Stuttgart)